Ahlerstedt. Die U17-Fußballer des JFV A/O/Heeslingen haben eine erneute Sensation im Niedersachsenpokal verpasst. Der Regionalligist war gegen den VfL Wolfburg chancenlos und verlor mit 0:7 (0:3). Der Bundesligist bot sehenswerten Fußball, agierte technisch wie taktisch auf einem hohen Niveau und ließ die Gastgeber, die im Vorjahr noch Hannover 96 aus dem Rennen geworfen hatten, zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen.
Die „Wölfe“ ergriffen im Ahlerstedter Auetal sofort die Initiative, kombinierten sicher und kamen mit perfekten Flugbällen immer wieder über die Flügel. Das hohe Tempo des Bundesligadritten bereitete der Truppe von Coach Yannick Viol große Probleme. Die Gastgeber kamen nicht in die Zweikämpfe, kamen meistens einen Schritt zu spät. „Wir wollen früh stören, mutig agieren“, hatte Viol kurz vor dem Anpfiff angekündigt, doch die Angreifer Matthes Hebbelmann und Melvin Boie bekamen kaum Bälle.
Stattdessen drückte Wolfsburg und erzielte mit der ersten zwingenden Chance gleich das 1:0 durch Arbnor Abazaj (9.). Der Torschütze schloss unbedrängt einen Querpass von Matteo Hecker aus Nahdistanz ab. Dann stand JFV-Stürmer Hebbelmann im Fokus, war fast durch, konnte die Kugel aber nicht sauber mitnehmen und wurde noch gestellt.
Das war es dann aber auch schon für die Gastgeber, die in der Folgezeit viele Meter gegen den Ball machen mussten. Dafür gab es ein Lob vom VfL-Trainer: „A/O/Heeslingen war in der Defensive gut organisiert, hat lange das 0:1 gehalten“, so Steffen Brauer, der in der 32. Minute nach einem Eckball doch noch das 2:0 durch David Jojkic notierte. Das 3:0 muss sich JFV-Keeper Adrian Schmitz ankreiden, der im Klärungsversuch den Ball nicht richtig traf. Die Kugel fiel Matteo Hecker vor die Füße, der ohne Mühe abschloss (34.).
„Wir sind vom Tempo überrascht worden, waren überfordert. In vielen Situationen waren wir zu spät, kamen gar nicht in die Zweikämpfe“, so Wechselspieler Luca Klein kurz vor dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Daniel Piotrowski (Wistedt). Daran sollte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts ändern. Der VfL-Strafraum blieb für die Viol-Elf eine Tabuzone. Die Musik machten die Kicker aus dem Leistungszentrum. Willi Reincke erhöhte nach einem Ballgewinn im Mittelfeld auf 4:0 (50.).
Die Mannschaft um JFV-Abwehrchef Simon Knüwe ließ sich trotz des klaren Rückstandes nicht entmutigen, spielte weiter flach hinten raus und versuchte zu kombinieren. Doch durch das aggressive Pressing des Gegners war das Leder meistens schnell wieder weg. Dennoch sah Viol auch positives: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit gute Ballbesitzphasen“, bemerkte A/O/Heeslingens Coach, der in der 59. Minute eine gute Kombination über Knüwe und Leander Quell sah. Doch Hebbelmann kam für den anschließenden Pass einen Schritt zu spät.
Die Wolfsburger ihrerseits ließen nicht locker und erhöhten durch Eliaz Rahimic auf 5:0 (65.). Dann waren es Reincke und Seyyid Görgülü, die per Doppelschlag den 7:0-Endstand perfekt machten (70./70.+2). „Das war sehr anstrengend, wir mussten viel laufen, es ging hin und her, sind nie in die Zweikämpfe gekommen. Der Gegner war spielerisch sehr stark“, so JFV-Verteidiger Eugen Hardt nach seiner Auswechselung.