Harsefeld. Die U17 des JFV A/O/B/H/H kassierten gegen den Niendorfer TSV auf der Anlage des TuS Harsefeld eine bittere 0:1-Niederlage. Der Regionalliga-Aufsteiger ging taktisch klug eingestellt ins zweite Punktspiel, agierte mutig nach vorne und vergab früh einige Hochkaräter. Doch spätestens nach dem Wiederanpfiff zogen die Gäste der Weser-Elf den „Stecker“, spielten erfrischend auf und siegten verdient.
„Wir erwarten einen Gegner, der nicht hoch stehen und uns unter Druck setzen wird“, hatte Co-Trainer Matthias Stemmann im Vorfeld angekündigt, ließ seine Truppe in einem 5:3:2 agieren. Im Mittelfeld sollten Kapitän Moritz Vedovelli auf der Sechserposition sowie die beiden Achter Yago Hahne und Benedix Kruse das Aufbauspiel ankurbeln und die Spitzen Eren Badur und Hadi Assaf in Szene setzen.
Das gelang in der Anfangsviertelstunde sehr gut. Der Gegner wurde mit einem Angriffs-Pressing zu Fehlern gezwungen und nach drei Minuten gab es die erste hochkarätige Einschussmöglichkeit. Nach einem herrlichen Pass von Kruse in die Gasse scheiterte der ehemalige Zevener Badur im Eins-gegen-Eins an TSV-Keeper Klaas Plötzky.
Auch danach stand der Gäste-Torhüter im Fokus, blieb Sieger im zwei weiteren Duellen gegen Hahne und Matthes Rathjen (7./11.). In der Folgezeit lösten sich die Gäste aus der Umklammerung, setzten erste Konter und kamen ebenfalls zu guten Chancen durch Jason McIntosh und Merdan Kaya (34./35.).
„Wir waren von Beginn an am Drücker, hätten in der Anfangsviertelstunde das 1:0 machen müssen. Danach sind wir etwas eingebrochen, waren bis zur Pause dennoch auf Augenhöhe“, so Ergänzungsspieler Liam Falinski nach dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Lennart Wolff.
„Wir haben es nach der Pause nicht geschafft, den Gegner als Team vor Probleme zu stellen“, monierte Trainer Alexander Weser, dessen Elf nach dem Wechsel der Musik zwar hinterher lief und es den Gästen viel zu leicht machte. Es gab immer wieder unnötige Einzelaktionen und ein völlig unzureichendes Spiel ohne Ball.
Niendorf steigert sich
Das machte der Gegner besser, kombinierte sich gekonnt bis ins Angriffsdrittel, vergab zunächst noch das mögliche 0:1 durch den eingewechselten Felix Möller (43.). Dann schaffte es die JFV-Abwehr um Innenverteidiger Louis Helwig nicht, den Ball konsequent aus der Gefahrenzone zu schlagen. Zunächst klärte Florian Schütt auf der Torlinie, doch Mohamed Khalil reagierte entschlossen und traf zur Führung (60.).
In der Folgezeit drückten die Gäste auf das 0:2, hatten zudem Glück, dass auf der Gegenseite Stürmer Eren Badur eine Doppelchance aus Nahdistanz vergab.
Danach stellte Coach Weser taktisch um, beorderte Innenverteidiger Jonah Bertog in die Spitze. Die Maßnahme schien zu greifen, denn der Spieler mit der Rückennummer vier traf kurz vor dem Abpfiff zum vermeintlichen 1:1 (78.). Aber der Jubel währte nur kurz, Schiedsrichter Wolff gab den Treffer nicht, entschied auf Abseits. Zu allem Überfluss sah Louis Hellwig in der Nachspielzeit für eine Tätlichkeit noch die Rote Karte.
„Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir die Führung erzielt hätten. Beim 0:1 haben wir nicht souverän verteidigt“, kritisierte Weser. „Wir hatten zu Beginn schon Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Doch spätestens nach der Pause haben wir sehr guten Fußball geboten und teilweise herrlich kombiniert – gegen einen guten Gegner, der uns alles abverlangt hat“, so TSV-Trainer Heiko Knispel.
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