Es war eine gute Saison: Die U19 des JFV A/O/B/H/H beendete als Aufsteiger die Regionalliga-Saison auf dem sechsten Platz. Trainer Olaf Lakämper wurde gefragt, ob er von der starken Hinrunde seines Teams überrascht gewesen sei. Seine Antwort: „Nee.“
Nach einer kurzen Pause fügte der Trainer noch hinzu. „Ich wusste, dass wir eine gute Mannschaft hatten.“ In der Tat sorgte das Lakämper-Team in der Vorrunde für Furore in der zweithöchsten deutschen Spielklasse, machte sich schnell einen Namen.
So kam Wackers Trainer Mohamad Nasrallah – besser bekannt als Coach Mo – nach dem Spiel seiner Elf Anfang November in Ahlerstedt geradezu ins Schwärmen über die „geile Mentalität“ des Gegners.
Sehr gute Hinrunde, mäßige Rückrunde
Der JFV zählte über Monate zu den ersten Verfolgern der Spitzenteams VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig. Das Lakämper-Team lag nach der ersten Saisonhälfte sogar auf Rang vier – mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten Braunschweig.
„Vor allem mit der Hinrunde können wir sehr zufrieden sein“, so Trainer Olaf Lakämper. „Die Rückserie ist nur mäßig verlaufen.“
Zum Vergleich: Während der Aufsteiger aus den 13 Spielen der Hinrunde 24 Punkte holte, waren es in der zweiten Saisonhälfte „nur“ noch 17. Woran lag es? „Es gab Einflüsse von außen, zum Beispiel die Frage: In welchem Herrenteam spiele ich in der nächsten Saison“, erzählt Lakämper. „Dazu kam das Abitur, wichtige Spieler wie Eren Badur oder Lenn Spremberg fehlten verletzt, manchmal fehlte auch einfach das nötige Spielglück und auch Murat Boral hatte nicht mehr die Form der Hinrunde.“
Gute Vorstellung im Pokalfinale gegen Bundesligisten
Nichtsdestotrotz lieferte das Lakämper-Team auch in der Rückserie einige besondere Spiele ab. Zu erwähnen ist hier natürlich das Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg. Mit 2:0 führte der Bundesligist zur Pause scheinbar sicher. Aber dann kämpfte sich der Außenseiter in die Begegnung zurück, brachte den Gegner ins Schwanken. Murat Boral erzielte in der 73. Minute das Anschlusstor. Doch die Pokalsensation blieb aus. Der VfL siegte am Ende mit 3:1.
Wolfsburg Trainer Daniel Bauer lobte nach dem Spiel gegenüber der Presse zuerst den Gegner. „Erst einmal ein großes Lob an unseren Finalgegner, weil sie in der zweiten Halbzeit wirklich alles reingehauen haben und uns das Leben sehr schwer gemacht haben.“
Torschützen aus den Reihen des JFV
Auch der Regionalliga-Meister und Bundesliga-Aufsteiger VfL Osnabrück hatte zweimal ganz schön zu kämpfen gegen den JFV. Das Hinspiel Mitte November in Osnabrück gewann der JFV durch ein Tor von Lenn Spremberg sogar mit 1:0. Im Rückspiel brachte die ersatzgeschwächte Lakämper-Elf den Tabellenführer an den Rand einer Niederlage. Lennard Schnurpfeil – neben Kevin Barth – eine der Entdeckungen der Saison und Louis Helwig trafen für den Aufsteiger, auf der Gegenseite erzielte der zum weiteren Kreis der U18-Nationalmannschaft zählende Bernd Riesselmann alle drei VfL-Tore zum 3:2-Erfolg seiner Elf.
Besagter Bernd Riesselmann wurde auch mit 21 Treffern Torschützen-König der Liga vor Rami Zouaoui (Eintracht Braunschweig) und Murat Boral, der 17 Treffer erzielte.
Seine Mitspieler Eren Badur und Lenn Spremberg waren 14- beziehungsweise zehnmal in dieser Saison erfolgreich.
Ein schöner Abschluss der gemeinsamen Zeit
Apropos Spremberg: Ganz am Ende der Saison gab es dann noch diesen „Spremberg-Moment“: Im letzten Saisonspiel gegen das Calenberger Land erzielte Spremberg mit einem fulminanten Freistoß in der Nachspielzeit das späte 2:1-Siegtor.
„Für mich war das ein schöner Moment. Ich habe Lenn acht Jahre lang trainiert, und dann haben wir zusammen diesen Abschluss“, erzählt Lakämper, der den Charakter seines Teams hervorhebt. „Die Mannschaft hat auch in diesem Spiel nochmals Charakter gezeigt. Bei 35 Grad haben die Jungs alles gegeben, und die Partie in letzter Minute gedreht. Das spricht für diese junge Mannschaft.“
Acht Akteure aus diesem Kader werden in der neuen Saison für den Heeslinger SC und Ahlerstedt/Ottendorf spielen. „Ich denke, die Jungs werden da eine gute Rolle spielen“, so Lakämper. „Deswegen machen wir das ja beim JFV.“
Quelle: Stader Tageblatt