Foto Struwe / Bericht Broehan
Nach den regulären 80 Minuten stand es in Ahlerstedt 1:1 gegen den Bundesligisten Eintracht Braunschweig.
Schon im Viertelfinale hatte die Mannschaft vom Trainerduo Yannick Viol und Maximilian Dahlke mit Hannover 96 einen Bundesligisten eliminiert. In der Regionalliga hat sich der Aufsteiger mit seinem Powerfußball etabliert, im Pokal setzt die Mannschaft in den K.o.-Spielen noch einen drauf. Auch im jetzigen Halbfinale war der JFV A/O/H dem klassenhöheren Gegner durch sein laufintensives Spiel und das engagierte Pressing ebenbürtig. Dabei versucht die Mannschaft, immer eine spielerische Lösung zu finden. Und dies mit einer Konsequenz, die sie in dem Halbfinale, gerade in der ersten Halbzeit, einige Male in arge Bedrängnis gebracht hat. Am Ende hat der JFV sich aber verdient durchgesetzt – aufgrund der besseren Schlussphase mit einigen Großchancen und aufgrund eines sehr souveränen Auftritts unter Druck im Elfmeterschießen.
„Wir haben im Training noch Elfmeterschießen geübt“, verriet Viol. Luca Althausen, Casper-Leon Oesterling, Maximilian Köhnken, Viktor Appiah und Moritz Dodenhoff verwandelten nacheinander konsequent. Die ersten vier Braunschweiger standen in nichts nach. Und dann musste Fatih-Erim Salihoglu für Braunschweig ausgleichen, er nahm nur einen Schritt Anlauf und wurde für seine Überheblichkeit bestraft. JFV-Torhüter Jakob-Noah Bertog wählte die richtige Ecke und hielt den drucklos geschossenen Ball fest. Es folgte die obligatorische Jubeltraube, im Vordergrund kniete der Fehlschütze in sich zusammengesackt. „Was für ein geiles Spiel“, sagte JFV-Vorsitzender Carsten Schult und beobachtete das freudige Spektakel.
Das „geile Spiel“ begann sogleich mit Toren. Felix Poschmann nutzte die erste Chance für den JFV. „Poschi ab, Poschi ab“ feuerten ihn seine Teamkollegen an, nachdem ein per Hinterkopf verlängerter Flankenball vor seinen Füßen gelandet war. Poschi ging ab und zog ab. Geblockt. Doch Poschi reagierte am schnellsten und sein Nachschuss fand genau die Lücke zwischen Gegner und Pfosten, 1:0 (6.). Doch gleich im Anschluss hatte Braunschweig eine Riesenchance und die anschließende Ecke führte sogleich zum 1:1-Ausgleich. Danach lebte das schnelle Spiel vor allem von der Leidenschaft beider Teams. „In der zweiten Halbzeit wollten wir dann das Zentrum stärken, mehr spielen und mehr über die Außen kommen“, sagte Viol. Dies gelang vor allem nach hinten heraus. Der JFV hatte allein in den letzten fünf Minuten vier Großchancen, und hätte sich schon da den Sieg verdient gehabt. „Harte Arbeit zahlt sich letztlich immer aus“, sagte Viol, „und wir arbeiten vier Mal die Woche hart.“ Dieses Spiel sei einmal mehr Werbung gewesen für leistungsbezogenen Juniorenfußball. An Himmelfahrt kann sich seine Mannschaft im Finale krönen und belohnen.
Drei Fragen an…Carsten Schult, 1. Vorsitzender des JFV A/O/Heeslingen
Herr Schult, steht der JFV A/O/H derzeit so gut wie noch nie da?
Ja, wir stehen durch gute Arbeit und hohes Engagement der Trainer so gut da wie noch nie. Insbesondere die Durchgängigkeit des Leistungsniveaus unserer U-Mannschaften (U13 bis U19) zeichnet uns aktuell aus. Ich bin froh, wenn der Verein weiter kontinuierlich auf diesem Level arbeitet.
Wie schwer ist es, in der Region Spieler für die Niedersachsenliga und Regionalliga zu finden?
Es wird immer schwerer. Je höher die Spielklasse desto größer ist das Einzugsgebiet. Eines dürfen wir dabei aber nie vergessen. Auch die Jungs aus der Umgebung bekommen eine Top-Ausbildung und können später höherklassig Fußball spielen.
Wie stark ist dabei die Konkurrenz im Landkreis und wie schätzen Sie den baldigen neuen JFV Buxtehude diesbezüglich ein?
Der Landkreis Stade ist viel weiter in der Ausbildung als z.B. der Landkreis Rotenburg. Ich freue mich über den JFV Buxtehude. Er wird aber einige Jahre brauchen und ich kenne die internen Ziele des Vereins nicht genau. Konkurrenz finde ich im Jugendbereich nicht das richtige Wort. Wettbewerb fördert aus meiner Sicht. Und Förderung finde ich gut.