JFV A/O/Heeslingen schlägt Wolfsburg im Elfmeterschießen dank zweier Lohmann-Paraden und trifft im Finale auf Hannover 96.
Die Sensation ist perfekt: Die U17 des JFV A/O/ Heeslingen qualifizierte sich durch einen 5:3 (1:1, 1:0)-Sieg im Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg für das Finale im Niedersachsenpokal.
Wäre es am Ende doch noch schief gegangen, Olaf Grymaszewski wäre wahrscheinlich der unglücklichste Akteur auf dem Feld gewesen. Der JFV-Kapitän hatte, genau wie seine Mitspieler, eine große, ja eine überragende Partie abgeliefert. Aber dann hatte Grymaszewski bei einem Abschlag den Ball nicht richtig getroffen und Gäste-Spieler Willi Reincke nutzte diesen einen Fehler zum 1:1-Ausgleich (60.).
Am Ende konnten die Gastgeber einen der größten Erfolge der JFV-Geschichte feiern. Ein ganz besonderer Sieg, der viel Kraft kostete, nicht nur bei den Spielern. „Ich kann mich noch gar nicht richtig freuen“, so JFV-Coach Tjorben Becker nach der Partie. „Ich fühle mich noch so leer. Es war ein heftiges Spiel. Wir haben hier alles reingeworfen.“
Der junge Trainer hatte an diesem Mittwochabend taktisch vieles riskiert, gegen einen Bundesligisten mit einer sehr offensiven Aufstellung begonnen – und am Ende alles gewonnen. „Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben. Wir sind 80 Minuten angelaufen und die Jungs haben das tatsächlich bis zum Ende durchgehalten“, so Becker.
Dieser Pokalabend lief aber auch wie gemalt für die Gastgeber. Nach einem Ballverlust des VfL an der Mittellinie spielte das Becker-Team schnell nach vorne, JFV-Torjäger Justin Spremberg legte quer auf Emirhan Ünlü und der erzielte aus kurzer Distanz das frühe Führungstor (12.).
Was folgte, waren nicht etwa entschlossene Angriffe des Bundesligisten, davon gab es verhältnismäßig wenige, sondern die Gastgeber zogen weiter ihre taktische Marschroute durch. „Ganz ehrlich, wir hätten hier auch mit 2:0 oder sogar 3:0 in Führung gehen können“, so Becker.
Nach dem so unglücklichen 1:1-Ausgleich durch Reincke schien das Spiel in den letzten 20 Minuten aber nochmals kippen zu können. Nun sollten die Gäste doch eigentlich die Klasse haben, das Spiel zu drehen. „Wir haben tatsächlich kurz gewackelt, die Partie aber danach noch relativ offen halten können“, so Becker.
Lohmann als Matchwinner
Es folgte das Elfmeterschießen. „Nervös waren wir“, so Kapitän Olaf Grymaszewski. Aber die Gastgeber hatten nicht nur die besseren Nerven, sondern auch im Elfmeterschießen den besseren Torhüter. Während auf Seiten des JFV zunächst Justin Spremberg, Louis Helwig und Luka Papke trafen, wehrte Keeper Noah Lohmann mit zwei großartigen Fußparaden zwei VfL-Elfmeter ab. „Ich wollte heute beweisen, was ich kann“, so der JFV-Matchwinner, der mit einem „guten Gefühl“ in den Showdown gegangen war. „Ich mag halt Elfmeterschießen“, so Lohmann.
Und dann kam Luca Pape als letzter Schütze an die Reihe. Es mag in ihm ganz anders ausgesehen haben, von außen wirkte es aber ganz cool, wie er den entscheidenden Ball zum umjubelten Siegtor ins rechte obere Eck schob.
Im Finale trifft das Becker-Team auf Hannover 96 (3:2-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den JFV Nordwest). In der Liga empfängt der JFV am Sonnabend um 14 Uhr in Ahlerstedt den Tabellenelften Cloppenburg.
Quelle: Zevener Zeitung / FuPa