Ahlerstedt. Die Landesliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die Niedersachsenliga sind perfekt. Die U15 des JFV A/O/B/H/H schlug im letzten Spiel der Punktrunde Staleke Hagen mit 2:1 (0:0). Mouaz Ismaeil und Charlie Schröder gelangen die JFV-Tore.
Doch man muss sich nur vorstellen, diese Szene drei Minuten nach der Pause hätte die Gastgeber am Ende die Meisterschaft und den Aufstieg gekostet.
Was war passiert? Abstoß für die Gäste, Torwart Erik Reinscher schlug den Ball lang nach vorn – über die JFV-Abwehrkette hinweg auf den frei stehenden Marian Schriewer. Der lief allein auf das Tor zu. War das kein Abseits? Schriewer schoss. Der Ball sprang an den Pfosten und im Nachschuss traf der mitgelaufene Jermaine Albritton zum 1:0-Führungstor für Staleke.
Aber das war doch Abseits? Schriewer stand doch beim Abstoß noch zehn Meter näher zum JFV-Tor als der letzte A/O/B/H/H-Verteidiger. Lautstarke Proteste und Diskussionen folgten. Nur: Der Unparteiische Christopher Blank hatte ganz recht, das Spiel weiterlaufen zu lassen.
Bei einem Torabstoß gilt die Abseits-Regel nicht
„Nach einem Abstoß gibt es kein Abseits“, so Gäste-Trainer Marcel Weidemann. „Die Regel kennt kaum jemand. Wir probieren schon seit einem halben Jahr auf diese Weise ein Tor zu erzielen, und heute hat es tatsächlich geklappt.“
Überhaupt zeigten die Gäste in diesem für sie im Grunde bedeutungslosen Spiel eine bemerkenswerte Leistung. „Meine Jungs können stolz auf sich sein. Wir haben es dem Gegner heute sehr, sehr schwer gemacht“, so Weidemann.
Natürlich war A/O/B/H/H besser, natürlich war die Schlüter-Elf klar überlegen – aber trotzdem musste sie um den Aufstieg in die Niedersachsen-Liga lange Zeit ganz schön zittern.
Trainer Sebastian Schlüter hadert mit den vergebenen Chancen
„Was wir schon in der ersten Halbzeit für Chancen vergeben haben, das war zum Teil der Wahnsinn. Da gab es eine Situation, da hat einer unserer Spieler aus drei Metern nicht ins Tor getroffen“, so Trainer Sebastian Schlüter. „Da hat man schon gemerkt, unter was für einem großen Druck die Jungs heute standen.“
Vor allem der starke Joris Tödter war der Pechvogel der ersten Halbzeit, traf nach zwei großartigen Einzelaktionen in der 11. und 35. Minute gleich zweimal den Pfosten.
Der Druck auf die Elf um den Zevener Abwehrspieler Yunis Muhsen wurde nach dem Führungstor von Staleke natürlich noch viel, viel größer. Würde der JFV etwa in diesem letzten Punktspiel noch den Aufstieg in die Niedersachsen-Liga verspielen? Die Schlüter-Elf brauchte zumindest dieses eine Tor für den Aufstieg.
Und das sollte fallen, fast klassischerweise nach einer Standardsituation: Der Seedorfer Charlie Schröder schlug in der 45. Minute eine Ecke in den gegnerischen Strafraum, und da stand Mouaz Ismaeil und drückte den Ball aus sieben Metern über die Torlinie zum umjubelten 1:1-Ausgleich.
Seedorfer Charlie Schröder erzielt das entscheidende Tor
Und es wurde noch besser: Fünf Minuten später ein Freistoß für die Gastgeber an der Strafraumkante. Charlie Schröder legte sich das Leder zurecht und zirkelte den Ball ins kurze Eck zum 2:1 für den JFV.
Noch waren aber 20 Minuten zu überstehen. „Ein schöner Fußball war das von uns nicht mehr“, so Schlüter. Aber es reichte am Ende. AOBHH sicherte sich mit diesem knappen Erfolg nicht nur den Aufstieg in die Niedersachsen-Liga, sondern auch den Bezirksmeister-Titel vor dem JFV Lüneburg und dem VfL Sittensen, der knapp den Aufstieg verpasste.
„Die Erleichterung war nach dem Spiel bei den Jungs unheimlich groß“, so Schlüter. „Die Truppe hat sich den Titel echt verdient. Ich habe selten in meinen Jahren als Nachwuchstrainer eine Mannschaft erlebt, die so gut mitarbeitet und mitzieht.“
Quelle: Stader Tageblatt