Die Fußballmannschaften aus der Talentschmiede des JFV A/O/B/H/H haben bei den Bezirkspokalendspielen die meisten Titel abgeräumt. Ein Erfolgserlebnis feierte auch die U18 des VfL Güldenstern Stade. Wer steckt hinter der guten Nachwuchsarbeit?
Von Manfred Krause
Ein Tag wie gemalt: Das erlebten Familien, Freunde, Fans und gleich fünf Teams des JFV A/O/B/H/H bei den Bezirkspokal-Endspielen im Ahe-Stadion des Rotenburger SV. Dort setzten sich die U14 bis U16 der Jungen sowie die B-Mädchen vor einer großen Zuschauer-Kulisse gegen die Konkurrenz durch, gewannen jeweils den Pott und schrieben Geschichte für einen Verein, der sich aus Fußballbegeisterten aus Ahlerstedt, Ottendorf, Bargstedt, Harsefeld und Heeslingen zusammensetzt.
Halbtags-Job mit Herzblut
„Es macht mich richtig stolz, dass wir uns in den Endspielen so gut präsentiert und durchgesetzt haben. Im Pokal benötigt man schon einmal das nötige Quäntchen Glück, um die Runden bis zum Finale zu überstehen“, sagt Tanja Schroten. Die sportliche Leiterin des Jugendfördervereins hat in der Geschäftsstelle in Harsefeld alle Fäden in der Hand und betreibt ihren Halbtags-Job mit Herzblut. Ein Dankeschön erhielt sie am Himmelfahrtstag von den Talenten für ihren hohen persönlichen Aufwand.
„Wir müssen weiter den Fokus auf eine gute und kontinuierliche Ausbildung legen und dürfen durch die Erfolge nicht arrogant und abgehoben auftreten“, sagt Schroten. Die Ahlerstedterin kennt die Szene wie keine andere, spielte Fußball auf hohem Niveau, agiert immer noch als Trainerin und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Trainerteams, Mannschaften und Eltern. Eine fordernde Aufgabe, die schon einmal zur Zerreißprobe werden kann.
Dabei gilt es 29 Mannschaften, davon fünf Mädchen-Teams im Breiten- und Leistungs-Fußball, immer wieder Hilfestellung und Aufmerksamkeit zu schenken. 90 Trainer und Betreuer wollen wertgeschätzt werden und freuen sich über eine Streicheleinheit aus der Chefetage.
„Das ganze Drumherum hat hier immer noch einen dörflichen Charakter und viele bringen sich ehrenamtlich ein. Natürlich streben alle einen sportlichen Erfolg an. Doch wichtig ist, dass wir den Fairplay-Gedanken nicht aus den Augen verlieren“, sagt Tanja Schroten.
B-Mädchen gewinnen 6:1 gegen FC Rosengarten
Dass die B-Mädchen nach dem 6:1-Pokal-Erfolg gegen den FC Rosengarten zudem den Titel in der Landesliga holen können, spricht für die gute Arbeit des Trainer-Teams um Tom-Luca Stelling. „Dem Gegner ist nicht viel eingefallen, daher war der Sieg auch in der Höhe verdient. Die Unterstützung der Fans war super und alles fühlte sich wie ein Heimspiel an“, sagt Tom-Luca Stelling, der künftig die dritte Herren der SV Ahlerstedt/Ottendorf betreuen wird und sich mit dem Gewinn des Pokals ein Abschiedsgeschenk machte. „Der Aufstieg in die Niedersachsenliga wäre ein weiteres Ausrufezeichen“, sagt Tanja Schroten ein. Dafür sei die Mannschaft gut aufgestellt und werde die anspruchsvolle Aufgabe rocken.
„Das ist keine One-Man Show“, sagt Schroten. Ihre dienstältesten Mitstreiter Matthias Stemmann (Trainer U16) und Sebastian Schlüter (Trainer U15 und sportlicher Leiter der U12 bis U15) haben in der Vergangenheit immer wieder gute Talente ins Ahlerstedter Auetal geholt. Dafür betreiben sie einen hohen Aufwand.
U16 kann nach Pokal auch die Meisterschaft holen
Das U16-Landesliga-Team hat viel fußballerische Qualität im Kader, kann nach dem 3:0-Pokalsieg gegen den Rotenburger SV auch die Meisterschaft holen. „Die Jungs haben eine gute Entwicklung gemacht und können sich mit dem Double belohnen“ sagt Matthias Stemmann.
„Matthias Stemmann strahlt eine unheimliche Ruhe und Gelassenheit aus, hat immer eine Spielidee und nimmt jeden im Kader mit“, sagt Tanja Schroten. Sebastian Schlüter trete „total emotional auf, hat eine hohe fachliche Kompetenz und macht einen super Job“. Die U15 von Schlüter spielt in der Landesliga nicht die erwartete Rolle, ist eher Mittelmaß, kompensierte das aber mit dem 4:1-Pokalsieg gegen den FC Verden 04.
U14 zittert bis zum Schluss
Die Siegerteams komplettiert die U14 aus der Landesliga um Co-Trainer Christo Stergioulas, die im Liga-Alltag hinter den Erwartungen blieb, das Endspiel aber gegen die JSG Ramelsloh/Maschen mit 4:2 gewann. „Wir haben nach einer schellen 3:0-Führung völlig den Faden verloren“, sagt Stergioulas, dessen Truppe nach dem Anschlusstreffer zum 2:3 noch zittern musste.
Die Bezirksliga-C-Mädchen von Trainer Andreas Bannick mussten sich im Spiel gegen den MSC Brietlingen/Erbstorf mit 0:3 geschlagen geben. „Die Mannschaft hat kämpferisch alles gegeben und ist fußballerisch auf einem guten Weg“, sagt Tanja Schroten.