CLOPPENBURG. Nur eine Mannschaft aus dem Einzugsgebiet der ZEVENER ZEITUNG bestritt an diesem Wochenende ein Spiel. Die U19 des JFV A/O/B/H/H verlor in der Niedersachsenliga in Cloppenburg mit 0:2 (0:1).
JFV Cloppenburg 2:0 JFV A/O/B/H/H
Nein, auf die besonderen Begleitumstände dieser Partie wollte er die Niederlage auf keinen Fall zurückführen. Das betonte Co-Trainer Maximilian Künne nach dem Schlusspfiff. „Man kann vielleicht von einem gebrauchten Tag sprechen“, so Künne. „Wir hatten eine schwache Tagesform. Es fehlte an Konzentration, Laufbereitschaft, der letzte Glaube und Wille waren einfach nicht da.“
Ähnlich sah es auch JFV-Spieler Jonah Harms. „Man hat natürlich die ganze Situation schon im Hinterkopf, aber das darf auch keine Ausrede für unsere Niederlage sein.“
Aber natürlich durchzog das Thema Corona den ganzen Tag. Schließlich spielte sich die Begegnung in Cloppenburg ab – dem Landkreis mit dem zweithöchsten Inzidenzwert an Neuinfektionen in Deutschland. Und überall sonst wurden die Spiele in Niedersachsen abgesagt – nur nicht diese Partie.
Die JFV-Verantwortlichen hatten in den Vortagen viele Gespräche mit besorgten Eltern und Spielern geführt. Die Spieler hätten auch zu Hause bleiben können. Die Hygiene- und Abstandsregeln wurden noch strenger ausgelegt, die JFV-Akteure trugen bis zum Betreten des Spielfeldes Masken – aber so ganz ließ sich das Thema dieser Monate aus den beiden Kabinen eben nicht verdrängen. „Wie es letztlich in den Jungs ausschaut, weißt du als Trainer auch nicht“, so Künne. „Und wenn dich ein Spieler beim Umziehen fragt, ob er wieder in Quarantäne muss, falls jemand hier positiv getestet werden sollte, dann merkst du schon, wie sehr das den einen oder anderen beschäftigt.“
Auf dem Platz selbst fanden die Gäste zunächst überhaupt nicht ins Spiel. „Vor allem in den ersten 15 Minuten hat bei uns die Einstellung gefehlt“, so Jonah Harms. „Die waren schon sehr enttäuschend. Wir haben eigentlich nichts gebacken gekriegt.“
Anders der Gegner, der zwar fußballerisch unterlegen war, aber sich kämpferisch sehr stark präsentierte und in der 13. Minute in Führung ging: Nach einem Ballverlust der Gäste in der gegnerischen Hälfte konterte die Bury-Elf und David Giesbrecht erzielte nach einer Flanke von Nick Stratmann das 1:0 für Cloppenburg.
Besser wurde es zunächst nicht für die Gäste. Die Buttgereit-Elf hatte auf dem schwer bespielbaren Boden sehr mit sich zu kämpfen. „Viele Fehlpässe, viele Stockfehler, überhaupt viele individuelle Fehler“, so Künne. „Die Jungs wirkten irgendwie gehemmt.“
In der zweiten Halbzeit wurde es besser aus Sicht der Gäste – zumindest fußballerisch. Aber auch nie so richtig gut. Es war ohnehin ein Tag, an dem nichts so richtig lief für die Buttgereit-Elf. Die Gäste zeigten sich in diesem zweiten Abschnitt bemüht, waren überlegen, blieben aber ziemlich glücklos.
Es gab die eine oder andere Situation in dieser zweiten Halbzeit, in der durchaus der Ausgleich hätte fallen können, so zirkelte der eingewechselte Fabio Gerke einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte (71.). Jonah Harms vergab wenig später nach einem Eckball noch eine weitere Möglichkeit (78.). „Wir hätten hier uns schon das 1:1 verdient“, so Künne.
Jona Prigge vergibt Elfmeter
Und dann gab es da noch die 87. Minute: Ein Foul an Luka Papke im Strafraum, Elfmeter für die Gäste. Jona Prigge trat an und scheiterte mit einem Flachschuss ins rechte Eck an Cloppenburgs Keeper Heiner Eilers.
Die Gäste riskierten in diesen Schlussminuten ohnehin alles, und liefen in der Nachspielzeit noch in einem Konter. Hannes Brake erzielte nach einem Pass von Silas Beewen das entscheidende 2:0 für die Gastgeber (91.).
„Wir hatten heute auch das Glück auf unserer Seite“, so Cloppenburgs Trainer Steffen Bury. „Aber ich denke, die Mannschaft hat sich diesen Erfolg auch durch großen kämpferischen Einsatz verdient.“
von Autor: Zevener Zeitung / Andreas Meier